Ich mag Antje gar nicht mehr loslassen. Inzwischen bin ich allerdings so k.o., daß mein Schwengel nicht einmal mehr ein müdes Zucken von sich gibt. Ihr scheint es ähnlich zu gehen, und so fallen wir einfach todmüde ins Bett.
Es wird Zeit, daß wir beide endlich wieder einmal eine Nacht durchschlafen.
Diese wird es jedenfalls nicht sein, stelle ich irgendwann fest, als mich das Telefon aus meinen Träumen holt. Zuerst denke ich, es ist etwas passiert. Aber es ist nur Birte. Etwas passiert ist bei ihr allerdings auch, bloß sagt sie nicht, was; besteht darauf, mich zu sehen, und jammert mir vor, daß sie es alleine keine Sekunde mehr aushält. Nun, so lange, bis ich bei ihr angekommen bin, wird sie auf jeden Fall noch Geduld haben müssen. Und das wird erheblich länger dauern als eine Sekunde.
Manchmal könnte ich die Frau schlichtweg umbringen. Und mich selbst ohrfeigen, daß sie mich immer wieder rumkriegt. Bloß, ich habe ihr halt versprochen, ihr durch diese schwere Zeit zu helfen. Wenn’s mir nachts um halb vier dreckig geht, bin ich auch froh, wenn sich jemand um mich kümmert.
„Mußt du zu ihr?“ will Antje wissen. Sie klingt ziemlich schlaftrunken und so süß, daß ich sie ganz fest an mich drücken möchte. Sie ist jedoch bestimmt tierisch sauer, daß ich sie wieder einmal für Birte im Stich lassen muß, und ich kann es ihr nicht einmal verdenken. Vorsichtig versuche ich, ihr beizubringen, daß ich tatsächlich los muß.