Scheiße, jetzt ist der Tee völlig kalt. Na, egal, für den Überfall, den Antje gerade veranstaltet hat, würde ich ihn notfalls auch mit Eiswürfeln trinken. Obwohl kalter Tee mich regelmäßig zum Würgen bringt.
Antje ist ganz rot im Gesicht von meinen Bartstoppeln. Das nächste Mal muß ich mich morgens gleich rasieren.
Habe mir selbst eine ganz heroische Strafe auferlegt dafür, das versäumt zu haben; als Antje dieses zuckende Ding küssen wollte, das am liebsten von selbst zu ihrem Mund rennen würde, wenn es könnte, habe ich gefragt, ob wir damit nicht bis nach dem Einkauf warten wollen. Schluck! Es kann natürlich sein, daß dieser ganz besondere Einkauf das Faß zum Überlaufen bringt. Aber vielleicht schrecken mich die ganzen Folterinstrumente auch so sehr, daß es den Anti-G-Punkt wie ein Boxhieb trifft. Dann packe ich’s. Jedenfalls hat sie so gestrahlt, als ich das gesagt habe, wie ein Kind unterm Weihnachtsbaum, daß gleich die Hälfte der Strafwirkung dahin ist. Kommt mir mehr wie eine Ehre vor, für sie noch zu warten, statt wie eine Strafe.
Irgendeine Freundin von Antje ruft an, will nachher mit ihr Mittagessen gehen. Antje schlägt vor, daß ich einfach mitkomme. Will sie mich dieser Tussi etwa vorführen? Ich kann mir eine spöttische Bemerkung nicht verkneifen. Damenkränzchen über Putenstreifen am Reisrand ist eigentlich nicht so mein Fall. Na, wenn’s sie glücklich macht, gut, in Ordnung – lasse ich es halt über mich ergehen.
Für meinen unqualifizierten Kommentar erwartet mich nach dem Einkauf eine happige Strafe, informiert mich Antje. Oh je …
Beim Duschen geht sie mir mangels Wäsche schon wieder direkt ans Eingemachte. Ich beiße mir ganz fest auf die Lippen und denke an Eiswürfel. Es hilft nichts.