Irgendwie haben wir es geschafft, den Tee kalt werden zu lassen. Und wer uns sieht weiß, daß es war, weil wir geknutscht haben wie die Teenager. David ist ungeheuer erregt und so hart, wie ich ihn bisher noch nicht erlebt habe. Aber als ich ihn berührt habe, küssen wollte, hat er mich gebeten, bis nach dem Einkauf damit zu warten. Mir gefällt diese Vorstellung sehr. Noch ein wenig mehr aber, und sämtliche guten Vorsätze wären dahin. Deshalb sitzen wir jetzt über kaltem Tee und Frühstücksbrötchen auf dem Fußboden.
Meine Freundin Susanne ruft an und will sich mit mir zum Mittagessen verabreden. Ich will schon absagen – ihre Mittagessen kenne ich; es bedeutet im Zweifel, daß ich mehrere Stunden lang beschäftigt bin -, da kommt mir ein anderer Einfall. „Warte mal einen Moment,“ sage ich zu Susanne und bedecke den Hörer mit einer Hand. „Das ist Susanne, eine Freundin von mir. Hast du Lust, daß wir uns alle drei zusammen zum Mittagessen treffen?“ David lächelt. „Gerne.“
„Ich hab schon Lust, dich zu sehen,“ erkläre ich dann Susanne. „Allerdings habe ich keine Lust, mich so lange von jemandem zu trennen. Was hältst du davon, wenn ich ihn einfach mitbringe?“ „Zur sachverständigen Besichtigung und Begutachtung,“ spottet David im Hintergrund halblaut. Susanne ist total begeistert. „Ist es etwa dieser nette Kollege von dir, von dem du mir erzählt hast?“ will sie wissen. Ich werde puterrot, und David amüsiert sich königlich.
Wir verabreden uns für ein Uhr. „Und jetzt zu dir,“ verkünde ich drohend, nachdem ich aufgelegt habe. „Deine unqualifizierte Bemerkung kann natürlich nicht ohne Folgen bleiben. Wir werden also jetzt sofort unseren Einkauf erledigen, damit wir so rechtzeitig zum Umziehen zurück sind, daß ich einen Teil davon gleich verwenden kann!“ David ist unübersehbar neugierig, verkneift sich aber seine Fragen und nickt.
Beim Duschen kann ich es nicht lassen, ihn noch ein wenig zu reizen. Langsam hat er echte Schwierigkeiten, sich zusammenzureißen; aber genau darum geht es mir ja.