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05. August 2008

Reif, aber nicht vernünftig …

Energisch rief ich mich zur Ordnung. Ich war ja schließlich nicht für einen Flirt hier, sondern um mich wegen einer Vermögensanlage beraten zu lassen. Ich hatte von einer verstorbenen Tante eine Erbschaft gemacht. Es war kein großer Betrag, den sie mir hinterlassen hatte, aber er war groß genug, ihn nicht einfach auf dem Girokonto oder einem Sparbuch vor sich hin gammeln zu lassen. Da wollte ich schon eine Anlage, die etwas mehr an Zinsen brachte. Den Betrag selbst brauchte ich momentan nicht; andererseits weiß man ja nie, welche Sonderausgaben in der nahen Zukunft auf einen zukommen.

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Das musste deshalb eine Vermögensanlage sein, wo ich im Notfall auch rasch wieder an das Geld herankommen konnte. Da ich in Finanzdinge nicht unbedingt ein Experte bin, hatte ich beschlossen, jemanden zu fragen, der sich damit auskennen muss – meinen Bank Berater. Allerdings war der Berater, der bisher immer für mich zuständig gewesen war, in eine andere Filiale versetzt worden. Nun war ein neuer Berater für mich zuständig. Ihn traf ich bei dieser Besprechung über die Anlage der kleinen Erbschaft des erste Mal. Und ich muss sagen, ich war sofort beeindruckt.

Er hatte etwa meine Größe und war weder schlank noch muskulös; auf den ersten Blick war er also nicht gerade ein Traum von einem Mann. Trotzdem besaß er eine Ausstrahlung, die ungeheuer reizvoll machte. Besonders seine zugleich warmen und wachen Augen faszinierte mich. Von daher war ich, als er damit begann, mir die verschiedenen Möglichkeiten, das Geld anzulegen, darlegte, von Anfang an ein wenig abgelenkt. Ich versuchte zwar noch, seinem Vortrag zu folgen, hatte aber mehr damit zu tun, in seine Augen zu schauen und es zu beobachten, wie seine Hände über die Tasten seines Notebooks flogen, in Unterlagen kramten und schwungvolle, untermalende Gesten machten. Gleichzeitig stellte ich mir vor, wie das wohl wäre, wenn wir uns jetzt nicht sozusagen beruflich, sondern privat gegenübersitzen würden. Vielleicht in einem Café. Wenn seine hörbare unsichtbare Begeisterung sich nicht auf die verschiedenen Formen der Vermögensanlage beziehen würde, sondern auf mich.

Wobei ich ihn durchaus nicht kalt ließ; ich bemerkte es sehr wohl, dass er mich, meine Figur und meine Kleidung mit großem Wohlgefallen musterte. Mir war wieder der Blick entgangen, mit denen eher, als wir uns stehend begrüßten, meinen gesamten Körper in sich aufnahm, noch der Blick, der über den Schreibtisch hinweg immer wieder auf meinen Mund, meinem Hals oder meinen Brüsten landete. Es war relativ heiß in seinem kleinen Büro. Das allein hätte mir allerdings wenig ausgemacht, denn ich trug ein luftiges Sommerkleid. Dieses Knistern jedoch, dass so spürbar in der Luft lag, sorgte dafür, dass es mir wirklich warm wurde. Ich konnte mich jedenfalls kaum darauf konzentrieren, was er mir an verschiedenen anlagetechnisch Möglichkeiten ausführlich darlegte. Und erst recht konnte ich keine Entscheidung treffen, was ich nun mit dem Geld meiner Tante machen sollte. Ich betrachtete seine bis zum Ellbogen nackten Arme – er hatte sein Hemd aufgekrempelt in der Hitze -, träumte davon, wie das wäre, wenn er sie um mich legen würde und hatte insgesamt Fantasien, die mit trockenen Finanzen wenig zu tun hatten.

Aber jetzt war Schluss damit! Erstens hatte meiner Anwesenheit bei ihm mit Erotik nun wirklich nichts zu tun, und zum zweiten war ich nun einmal bereits 49. Reife Frauen nennt man uns Frauen in diesem Alter ja wohl. Und wer, mein Berater, war höchstens Anfang 30. Es war nun nicht ganz so, dass er mein Sohn hätte sein können; dafür hätte ich mit dem Kinderkriegen wirklich sehr früh anfangen müssen. Aber zwischen 15 und 20 Jahren lagen doch zwischen uns. Also ein gewaltiger Altersunterschied.

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Und wenn ich auch schon mal irgendwo gehört hatte, das angeblich gerade jüngere Männer reife Frauen sehr faszinierend finden, konnte ich es mir doch nicht vorstellen, dass dies mehr als ein Wunschtraum alter Weiber sein sollte. Natürlich, auch reife Frauen haben ihren Reiz; gerade ich, selbst eine reife Frau, werde dies auf keinen Fall bestreiten. Nur, ob dieser Reiz auch bei jungen Männern ankommt? Das wage ich doch sehr zu bezweifeln. Junge Männer stehen doch bestimmt mehr auf straffe, jungen Leiber, auf gleichaltrige Frauen oder sogar auf noch jüngere Girls, auf Teenager Girls. Jedenfalls stehen sie bestimmt nicht auf reife Frauen, die zumindest beinahe ihre Mutter sein könnte.

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04. August 2008

Black Boy(s)

Lange Zeit konnte ich nicht so recht verstehen, was Männer an Black Girls so unglaublich faszinierend finden. Schwarze Haut – na und? Das ist dasselbe wie unsere, nur eben in grün. Äh, Verzeihung, in Schwarz. Okay, ich gebe zu, in Deutschland fallen schwarze Girls ausreichend auf, weil sie eben ziemlich selten sind, und viele von denen, das muss ich auch ohne bisexuelle Neigungen und völlig neidlos zugeben, sehen wirklich fantastisch aus und besitzen vor allem eine Ausstrahlung, dass es nicht schwer fällt sich vorzustellen, ihnen mit Haut und Haaren zu verfallen.

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Trotzdem kommt es ja nun beim Sex nicht nur auf die Hautfarbe an, sondern auf den gesamten Sexpartner. Zu dieser Meinung stehe ich immer noch. Dass allerdings die Hautfarbe, genauer gesagt die schwarze Hautfarbe, nun doch einen ziemlichen Reiz ausmachen kann bei der erotischen Anziehung, das habe ich inzwischen sehr unmittelbar und direkt auch selbst erleben können. Nein, nicht mit einem Black Girl – wo denkt ihr hin! Ich bin weder lesbisch noch bisexuell; ich bin eine reine Hetero Frau. Ich stehe wirklich nur auf Männer. Da allerdings bin ich nun allerdings kein Kostverächter; zu einem Flirt und erst recht zu einem Sexabenteuer sage ich nur selten nein. Und beides, Flirt und Sexabenteuer, ergibt sich ja manchmal aus den merkwürdigsten Anlässen …

Nicht dass ich nun so unheimlich viel Freizeit hätte, um zu flirten und es mit allen möglichen Männern zu treiben; ich bin wirklich eine viel beschäftigte Frau. Obwohl ich eine Frau bin, bin ich im Management einer größeren Firma gelandet. Und wie heißt es immer so schön – Frauen müssen doppelt so viel dafür arbeiten, auch nur halb so anerkannt zu werden … Jedenfalls kann ich es mir nicht leisten, auch nur eine einzige Wochenstunde weniger zu arbeiten als meine männlichen Manager Kollegen in der Führungsetage. Im Gegenteil – meistens muss ich noch ein bisschen mehr ranklotzen, um meine Position in diesen höheren Sphären, wo die Luft sehr dünn ist und der Konkurrenzkampf groß, auch wirklich zu festigen. Das führt dazu, dass ich die Woche über meistens erst um acht oder sogar noch ein bisschen später Feierabend habe, obwohl ich meistens schon früh morgens ab halb acht oder spätestens acht Uhr am Schreibtisch sitze. Auch am Samstag muss ich mindestens für ein paar Stunden in die Firma, und manchmal sogar Sonntags. Wobei ich zu Hause an den Sonntagen ohnehin auch immer ein wenig arbeite.

Bei diesen Zeiten gibt es ein großes Problem. Zumindest für die Manager, die nicht verheiratete Männer sind, mit einer Frau zu Hause, die für alles zuständig ist und dafür sorgt, dass der Haushalt reibungslos läuft. Als Frau, die sich nach Feierabend noch vollständig selbst um den Haushalt kümmern muss – ich bin Single und lebe allein, ohne einen Lebenspartner oder Lebensabschnittsgefährten oder wie auch immer man das nennen will, also ohne einen Mann, und natürlich auch ohne treu sorgende Ehefrau – weiß ich nie, wann ich zum Beispiel so simple Dinge wie das Einkaufen erledigen soll.

Okay, so kleine Besorgungen, das kann ich manchmal in der Mittagspause erledigen; etwas zur Reinigung bringen oder dort abholen, auf die Post gehen, Behördengänge machen – aber das wenige, was ich an Nahrung, Toilettenartikeln, Schminke, Haushaltsreinigern, Klopapier, Mineralwasser und so weiter nun einmal regelmäßig spätestens alle paar Tage brauche, das muss halt auch irgendwann besorgt werden. Und das kann ich, vor allem im Sommer, wenn die Tiefkühlsachen schneller auftauen, als es gesund ist, auch nicht in der Mittagspause einkaufen und dann in hässlichen Plastiktüten neben meinem Schreibtisch aufbewahren.

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Wie würde denn das aussehen, wenn einer der Kollegen, einer der zwei Geschäftsführer, unserer Chefs also, oder einer meiner Untergebenen hereinkommt? Dann wäre ich doch gleich wieder untendurch als Frau im Management. Deshalb habe ich lange gesucht und endlich tatsächlich auch einen Supermarkt gefunden, der auf dem Weg zwischen Büro und Wohnung liegt und bis 21.00 Uhr auf hat. Auch wenn die Ladenschlusszeiten sich jetzt gelockert haben – die meisten Supermärkte machen eben doch jetzt schon wieder um sieben zu oder spätestens um acht zu und lassen keine sehnsüchtigen Kunden mehr durch die sich selbst öffnenden und schließenden Glastüren, und zu solchen Zeiten das schaffe ich es an den meisten Tagen einfach nicht mehr bis in die Tür. Zumindest gilt das für eine Kleinstadt wie unsere, dass die Öffnungszeiten trotz der Lockerung eigentlich fast so sind wie vorher. Da fällt ein Supermarkt mit Öffnungszeiten bis neun Uhr richtig auf.

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