Als ich meinen Mann überreden wollte, mit mir den Film „Titanic“ anzuschauen, einen typischen Frauenfilm, war er zu meiner Überraschung sofort einverstanden. Er hat nur eine Bedingung gestellt – dass wir am Abend danach gemeinsam einen Pornofilm anschauen. Nun bekommt man Frauen ja normalerweise nicht dazu, sich einen Pornofilm anzusehen; und wenn, dann höchstens mal ein bisschen Softcore, was wiederum den Männern nicht reicht, die doch eher auf Hardcore stehen. Ich war da keine Ausnahme – ich wäre nie auf die Idee gekommen, mir einen Sexfilm anzuschauen. Die Vorstellung fand ich nicht nur ziemlich un-geil, sondern auch reichlich abstoßend. Nur dachte ich mir, wenn wir uns „Titanic“ erst einmal angesehen haben, dann fällt mir bestimmt etwas ein, womit ich dann um meine versprochene Gegenleistung herumkomme, den Pornofilm.
Wir Frauen brauchen halt so unsere Tricks, um uns gegen die übermächtige Sexgier der Männer zu wehren. Ich genoss also den ersten Abend mit stundenlang Romantik und Liebe und Tragik mit meinem Liebesfilm, meinen Mann mehr brummig als entspannt oder gar begeistert an meiner Seite – ihr seht also, er hat sich eigentlich auch nicht an die Absprache gehalten, denn nichts verdirbt den Filmgenuss mehr, als wenn einer dauernd genervte und sarkastische Bemerkungen macht! Von daher fühlte ich mich erst recht im Recht, als ich am nächsten Abend partout keine Zeit zum Fernsehen finden konnte. Der Pornofilm wartete schon; mein Mann hatte ihn nachmittags aus der Videothek geholt, und ich hatte einen flüchtigen Blick auf das Cover geworfen. Da war allerdings nur eine Lady zu sehen, nackt selbstverständlich, die pralle Möpse ihr eigen nannte, und um die Hüften der Lady, die verzückt den Kopf mit der wallenden Löwenmähne nach hinten warf, lagen vier Hände. Das sagte ja nun nicht allzu viel über den Inhalt des Sexfilms aus. Ich bin aber ganz sicher, schon solch geile Titten reichten aus, um meinen Mann in höchste Erregung zu versetzen. Bei meinen hat er sich öfter mal beschwert, dass die ihm etwas zu klein seien. Aber was soll ich denn machen? Die Natur hat mich da nun einmal nicht allzu reich beschenkt. Und Silikontitten kommen ja nun nicht in Frage!
Von daher war es nicht einfach nur meine typisch weibliche Abneigung gegen Pornofilme, die mich dazu bewog, mich dem zweiten Teil der Abmachung zu entziehen zu versuchen – die mein Mann, um es noch einmal betonen, ja auch nur dem Buchstaben, nicht aber dem Sinn nach erfüllt hatte -, sondern auch die Angst, dass er mir wieder Vorträge über meinen kleinen Busen halten würde. Trotzig dachte ich daran, dass sein Freund Robert meine Titten eigentlich immer für richtig sexy gehalten hatte. Jedes Mal, wenn er zu Besuch kam – leider war das nicht mehr so oft der Fall, nachdem er mit seiner Frau in eine andere Stadt gezogen war – hatte er keine Gelegenheit versäumt, mir auf die Titten zu starren und hatte mir Komplimente gemacht. Dem waren meine Brüste also offensichtlich nicht zu klein. Außerdem, wer sagt denn, dass Naturtitten immer unbedingt riesig sein müssen? Dass sie fest sind, ist doch viel entscheidender. Finde ich wenigstens. Und meine Titten sind straff und fest. Da kann so mancher Pornostar mit Riesentitten nicht mithalten, wenn sie schon den ersten Ansatz von Hängebusen hat … Ich hoffe, ihr versteht jetzt die ganzen Gründe, weshalb ich nicht bereit war, mir wie versprochen mit meinem Mann einen Pornofilm anzuschauen. Er hätte sich statt einer Lady mit Riesentitten ja schließlich auch einen anderen Sexfilm ausleihen können.
Oder vielleicht einen Gay Sexfilm; Frauen sehen es doch immer gerne, wenn zwei Männer miteinander herummachen. Zu spät fiel es mir ein, dass ich das vielleicht zur Bedingung hätte machen sollen, dass ich mir ausschließlich einen Gay Porno anschaue und keinen anderen. Tja, die Gelegenheit hatte ich nun leider versäumt. Und mein Mann hatte es ganz ersichtlich nicht vor, sich um seinen Teil der Vereinbarung betrügen zu lassen. Kaum hatten wir zu Abend gegessen, legte er das Porno Video ein, und als ich behauptete, noch schnell den Tisch abräumen und spülen zu müssen, sagte er mit seiner autoritärsten Stimme, ich solle das bleiben lassen und erst einmal zu ihm aufs Sofa kommen; er würde mir nachher dann schon in der Küche helfen. An dieses Versprechen glaubte ich zwar nicht so ganz, aber wenn ich es nicht auf einen offenen Krach ankommen lassen wollte, dann musste ich jetzt erst einmal gute Miene zum bösen Sexfilm machen und mich zu ihm setzen. Ich würde dann schon bald einen Vorwand finden, mich aus dem Zimmer zu stehlen und so schnell nicht wieder zu kommen. Und wenn es mir angeblich schlecht geworden war …
Der Vorspann begann endlich zu laufen, nachdem ein paar Werbefilme für andere Pornofilme mich schon beinahe dazu gebracht hätten, den Fernseher auszuschalten und den Krach mit meinem Mann doch zu riskieren. Meine Güte, warum müssen die Porno Videos einfach immer so primitiv sein? Nichts als Poppen und Lecken; keine Handlung, keine schauspielerischen Fähigkeiten, nichts. Selbst die heißesten Pornostars besitzen manchmal wirklich keine anderen Qualitäten als einen geilen Body. Mit dem hat die Natur sie zwar beschenkt; aber dafür ist dann an guten Gaben für das Gehirn oder den Rest leider nichts mehr übrig geblieben … So kam es mir wenigstens vor. Aber nach den ganzen grellbunten Bildern mit jeder Menge nackter Haut, prallen Titten und harten Schwänzen begann endlich der eigentliche Film, den mein Mann mit mir ansehen wollte.