02. Juni 2008

Ein erregendes Vorbild

Meine Mutter hat mich ein für alle Mal für Strumpfhosen verdorben. Wenigstens dachte ich das sehr lange. Ihr kennt doch sicher alle diese kratzigen Wollstrumpfhosen, die Mütter so gerne mögen. Die musste ich immer tragen; im Winter dickere, im Sommer dünnere. Nur wenn es wirklich brütend heiß war, war es mir erlaubt, auch einmal mit nackten Beinen und barfuß herumzulaufen.

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Wer jahrelang solche hässlichen, unangenehmen Strumpfhosen tragen musste, der ist zunächst einmal froh, wenn er keine Strumpfhosen mehr anziehen muss. Überhaupt keine Strumpfhosen mehr.

Nicht einmal Nylons.

Natürlich, mir war es schon klar, dass ein riesiger Unterschied zwischen kratzigen Strumpfhosen aus Wolle und duftigen, hauchzarten, seidig schimmernden Nylonstrumpfhosen besteht.

Das ist ein himmelweiter Unterschied; dazwischen liegen ganze Welten, zwischen diesen Sorten von Strumpfhosen.

Aber kein Mensch kann aus seiner Haut, und so waren Strumpfhosen für mich eben lange Zeit ein „no go“.

Bis ich dann irgendwann Thomas kennenlernte.

Thomas war ein absoluter Strumpfhosen Fan, ein echter Strumpfhosen Fetischist. Sein Fetisch waren, ausgerechnet, Strumpfhosen. Und das, wo ich mit dem Strumpfhosen Fetisch nichts anfangen konnte.

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So gut wir uns ansonsten auch verstanden, sogar sexuell – da blieb immer diese Kluft zwischen uns, die ich lange Zeit nicht zu überwinden vermochte. Hätte er mir nicht so tatkräftig dabei geholfen, ich würde heute noch auf der anderen Seite der Strumpfhosen Kluft stehen.

Er allerdings hat es geschafft, dass ich heute endlich wieder Strumpfhosen trage. Keine aus Wolle; nur schiere Nylons, schmeichelnde, streichelnde Nylonstrumpfhosen, die meine Beine liebkosen.

Ja, selbst das habe ich nicht nur erfahren dürfen, sondern auch zu schätzen gelernt; dass Nylons am Bein nicht nur schön sind, sondern auch äußerst erregend. So erregend, ich möchte sie heute nicht mehr missen.

Und nun wollt ihr sicher wissen, wie Thomas das denn hinbekommen hat, dass ich meine starke Abneigung gegen Strumpfhosen endlich vergessen und sogar so massiv überwinden konnte.

Er hat es geschafft, indem er mir ein Vorbild gab; ein sehr erregendes Vorbild. Ja, er hat es mir selbst vorgemacht, wie geil es ist, wenn der Partner Nylon Strumpfhosen trägt, und das hat mich überzeugt.

Wir Menschen lernen ja viel über Vorbilder; und in meinem Fall eben das, dass das Tragen von Strumpfhosen eine hoch erotische Sache sein kann.

Thomas und ich, wir haben uns lange zwar über Strumpfhosen unterhalten, aber ich habe mich standhaft geweigert, selbst welche anzuziehen. Er hat mir mehrfach Nylonstrumpfhosen als Geschenk mitgebracht, wenn wir unsere Treffen hatten.

Und das waren nicht einfach nur irgendwelche Nylons, das waren schon richtig schicke Strumpfhosen.

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Die bei mir allerdings alle unausgepackt in der Kommode mit meiner Unterwäsche landeten. Ich probierte sie nicht einmal an, so sehr er mich auch darum bat.

Dann kam mein Geburtstag; es war der erste Geburtstag von mir, den wir beide gemeinsam feiern wollten. Damals kannten wir uns etwa ein halbes Jahr.

Am nächsten Tag sollte es noch eine große Party geben, für alle meine Freunde, aber der eigentliche Geburtstag, der sollte nur ihm und mir ganz allein gehören, so hatte ich es beschlossen.

Er kam, wie verabredet, abends gegen acht.

In der Hand trug er einen Blumenstrauß, aber sein eigentliches Geschenk war ein anderes. Er hatte sich selbst als Geschenk verpackt, war über und über mit Geschenkpapier umwickelt, und um den Bauch hatte er sich eine riesige rote Schleife gebunden.

Ich musste lachen, als ich ihn da so als lebendiges Geschenk vor meiner Tür stehen sah. Bestimmt hatte er Stunden gebraucht, um sich so zurechtzumachen. Und er hatte deswegen auch extra mit dem Taxi kommen müssen; mit dem eigenen Auto zu fahren, war in dem Outfit unmöglich.

Was wohl der Taxifahrer gedacht hatte, über diesen seltsamen Gast?

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Ich nahm Thomas die Blumen ab und bat ihn herein. Im Wohnzimmer nahm er, sehr ungelenk, auf dem Teppich vor dem Sofa Platz.

Willst du mich nicht auspacken?„, fragte er mich grinsend. „Geburtstagskinder sind doch immer ganz ungeduldig darauf zu wissen, was in den ganzen Geschenken drin ist.

Ich stellte die Blumen ins Wasser und kehrte mit einer Schere zurück, mit der ich zuerst die Schleife aufschnitt.

Anschließend riss ich das Papier stückweise herunter, zuerst von seiner Brust.

Zu meinem freudigen Erstaunen war Thomas nackt unter dem Geschenkpapier; meine Vermutung war also richtig, dass er mir sich selbst zum Geburtstag schenken wollte. So hatte ich das wenigstens verstanden.

Dass noch wesentlich mehr dahinter steckte, das bemerkte ich erst, als ich nach seinem Oberkörper dann seine Beine befreite.

Denn dort legte ich unter dem Papier nicht etwa nackte Haut frei, sondern samtweiches, schimmerndes Nylon.

Thomas hatte sich eine Nylon Strumpfhose in Übergröße gekauft und sie angezogen; das war sein Geschenk.

Und nachdem ich diese Strumpfhosen ja nun nicht selbst tragen musste, konnte ich ganz ungeniert und hemmungslos den Glanz und die Weichheit des Nylons bewundern. Besonders in seinem Schritt, dem ich mich sehr bald intensiver widmete.

Ich weiß nicht, ob man das schon Nylon Sex nennen kann, was dann folgte; Nylon Erotik war es in jedem Fall. Und es hat mich sehr nachhaltig davon überzeugt, wie erregend Nylonstrumpfhosen an nackten Beinen und im nackten Intimbereich sein können.

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Auf meiner Geburtstagsparty am nächsten Tag trug ich dann schon Nylonstrumpfhosen zu meinem schicken neuen Kleid. Die Nylons waren übrigens auch neu; sie waren ein weiteres Geburtstagsgeschenk von Thomas.

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