Ich wußte gar nicht, daß das Lied „Bright Eyes“ so wunderbar endlos lange dauert. Wir bewegen uns kaum noch auf der Tanzfläche, David und ich, und beide atmen wir heftig. Meine Eifersucht zieht sich in ihre geheime Höhle zurück und tut, als sei sie nie dagewesen.
Schließlich nehme ich meine Arme von seinem Hals, lege sie um seinen Hintern und presse meinen Unterkörper gegen seinen, bis ich die vermutete Härte spüre. Er stöhnt leise auf. Und ich bin so verrückt nach ihm, daß ich ihm beinahe hier vor allen Leuten die Hose herunterziehe.
Aber auch der schönste Song findet einmal ein Ende, und rings um uns herum lösen sich die Paare voneinander, die sich wie wir unter dem Vorwand der Musik umeinander drapiert haben.
Hand in Hand begeben wir uns zu dem Tisch zurück, an dem die Abgesandten des Managements der Schweizer Partnergesellschaft unseres Arbeitgebers auf uns warten. Um die wir den Auftrag haben, uns zu kümmern.
Wir holen uns zwei zusätzliche Stühle – nachdem die Keiser, die vorhin mit David an einem anderen Tisch gesessen hat, sich zu ihren Kollegen begeben hat, müssen wir wohl oder übel dazu; wir können uns kaum zu zweit absondern und die Delegation allein ihrem Schicksal überlassen.
„Sie schulden mir noch einen Tanz,“ begrüßt die Keiser David herrisch. Ich befürchte, sie ist ziemlich sauer, weil er sie vorhin für mich einfach hat stehen lassen. David zögert. „Nun mach schon,“ dränge ich leise. Unser Chef hat David nun einmal den Auftrag gegeben, die Keiser ganz besonders charmant zu betreuen; wenn sie sich morgen beschwert, daß er unhöflich zu ihr war, bedeutet das ziemlichen Ärger für ihn.