02. Juli 2008

Eine seltsame Sache

Ja es ist wirklich schon eine seltsame Sache mit der gleichgeschlechtlichen Liebe. Als damals 19jährige hatte ich zwar schon mal davon gehört, daß es Männer gab, die Männer lieben, und daß es ebenso Frauen gab, die sich nur zu Frauen hingezogen fühlten. Und wenn ich’s ehrlich eingestehen soll, war ich ja fast selbst vernarrt in meinen eigenen Körper; denn ich hatte wohl weit und breit die allerliebsten Brüstchen und den nettesten runden Po. Mein Gesicht war ebenmäßig und meine Lippen sinnlich und von einer Röte, die selbst ein Lippenstift nicht hervorzuzaubern vermochte.

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Ja und dann stand ich immer allzugern vorm grossen Spiegel in meinem Badezimmer, um mit meinem Bild zu flirten. Ich hatte grossen Spaß daran, mit meinen Fingern den Rundungen meiner Brüste nachzugehen, über die Nippel zu streicheln, die sich bei kleinster Berührung schon aufstellten, und dann weiter hinunterzuwandern über die Andeutung meines Bauches bis auf den zartbewaldeten Venushügel, auf dem sich in lustigen Wirrwarr die schwarzen Härchen kräuselten. Und rutschten meine Finger dann wie zufällig in den kleinen Spalt, konnte ich mich nicht mehr bremsen – ich musste an den vorwitzigen Lippen, an dem harten Kern dort unten spielen.

Lange schon vorher hatte ich also erlebt, wie herrlich die Gefühle waren, die ich mir selbst verschaffen konnte. Alles das gab mir zu denken, als ich einmal zu einer tollen Party eingeladen wurde. Meine Freundin Marlies trieb es längst schon richtig mit Jungs. Und gerne hätte sie es gesehen, wenn auch ich mich einem hingegeben hätte. Ich war doch noch das, was man so allgemein mit „Jungfrau“ betitelte. Neugierig war ich eigentlich auch längst schon darauf, hatte mich aber vorher – wenn’s soweit sein sollte – immer gleich aus dem Staub gemacht, das heisst, wenn mir ein Jüngling unter den Rock gehen wollte. Aber an diesem besagten Party-Abend fühlte ich mich einfach „reif“. Und dann kam alles ganz anders…

Marlies hatte eine Menge Gäste zu ihrer Party eingeladen. Unter anderen auch ihre flotte Cousine aus der nahegelegenen Großstadt. Sie war etliche Jahre älter als Marlies, trug ihr Haar im strengen Herrenschnitt und einen feschen sportlichen Anzug. Toll sah sie aus. Ich war jedenfalls fasziniert und musste sie immer wieder bewundernd ansehen. Aber auch sie lächelte mich fortwährend an – ganz so, als wolle sie mir Mut machen, sie anzuschaun. Und dann forderte mich Margaret, so war ihr Name, zum Tanzen auf.

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Es war durchaus üblich das Mädchen miteinander tanzten. Ihr Parfüm war einfach berauschend, und es nahm mich ganz eigentümlich gefangen. Mein Gott, was war das nur, was von dieser Frau ausging? Ich musste sie immer wieder ansehen, mir war es schon langsam peinlich. Ich vergaß die Welt um mich herum, hörte nicht wie die anderen Partygäste fröhlich lachten und scherzten, übersah das angebotene Glas Sekt, überhörte die Aufforderung, sich am kalten Buffet zu laben. Ich hatte nur noch Augen für Margaret…

Und dann spürte ich den Druck ihrer Hände auf meiner Taille, in meiner Hand. Sie zog mich allmählich immer näher an sich heran – oder schmiegte ich mich an sie…? Ich weiß es heute beim besten Willen nicht mehr zu sagen. Eines stand jedenfalls fest, nämlich das ich in ihren Armen lag, daß ein inniger, leidenschaftlicher Kuss uns verband und das wir uns plötzlich irgendwo allein im Wintergarten des großen Hauses befanden… Ich war wie beschwipst, wie im Rausch. Und hatte doch nur ein Glas Orangensaft mit einem Spritzer Sekt getrunken. Was war nur in mich gefahren, was mit mir geschehn? Ich wollte mich an diesem Abend einem Mann hingeben – und verlor mein Herz an eine Frau? Margaret war himmlisch. Und ihre Stimme lullte mich ein, als sie flüsternd zu mir sagte: „Liebes, du ahnst ja gar nicht wie wonnig es ist, dich in meinen Armen zu wiegen. Du bist so herrlich zart, so neu. Deine Haut duftet wie ein junger Frühlingsmorgen, wie taubenetzte Wiesen. Oh ich liebe dich, du kleines süsses Mädchen… komm…

Ihr weicher Frauenmund irritierte mich im ersten Moment, doch dann riss mich Margarets Leidenschaft mit, ihr heftiger Atem, der leise Schauer, der über Margarets Körper wogte. Und als sie dann meine Bluse öffnete, um an meine Brüste zu gelangen, da spürte ich, wie wohl mir diese Streicheleinheiten taten. Herrlich, herrlich! Ihre zärtlichen Hände waren überall auf meinem liebesbereiten Körper, der ihr jetzt mit allen Fasern entgegenfieberte. „Wie bist du süss, Kleines. Mein Gott, wie ich dich begehre!„, flüsterte sie mir zu und drückte mich fest an sich.

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Ich war verwirrt und ließ die große Flut von Zärtlichkeiten über mich ergehen. Ich konnte mir nicht erklären, wie mir geschah. Alles zog sich in meinem Leib zusammen und konzentrierte sich zu einem süßen Schauer zwischen meinen Schenkeln. Ich spürte, daß ich dort feucht wurde. Was war das nur? Und beinahe ängstlich sagte ich zu Margaret „Nicht – oh bitte nicht! Lass mich gehen, ich will das nicht. Mir ist alles so fremd, so neu. Was soll ich denn nur tun…“ „Oh Kleines, nichts – gar nichts brauchst du zu tun. Laß mich nur machen. Laß du dich einfach gehen – ja, einfach gehenlassen – ja, so ist es gut, sehr gut. Sei nur ganz ruhig mein Liebling, und du wirst merken, wie herrlich, wie einmalig es sein wird zwischen uns. Ich will nur gut sein zu dir, dich nur glücklich machen!“ Und dann streichelte Margaret mich wieder überall, so das ich um meinen Verstand fürchtete. Ihre Küsse waren so brennend und so heiß daß ich sie erwidern musste mit der selben Leidenschaft.

Unvergesslich war dann der Höhepunkt, den sie mir schenkte, als ihre sinnlichen Finger meine Liebeslippen verwöhnten. Und der kleine Schmerz, den sie mir dabei zufügte, war rasch vergessen, als ihre süssen Lippen mich küssten und Margaret mir ins Ohr flüsterte: „Liebstes, jetzt bist du ganz mein.“ Kein Mann hätte mich schöner die Liebe lehren können als meine einmalige Margaret, mit der ich noch heute und hoffentlich bis in alle Ewigkeit aufs innigste verbunden bin…

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