In der Schwulenkneipe kam mir zunächst einmal alles ziemlich normal vor; außer dass halt ausschließlich Männer anwesend waren; reife Männer und auch etliche süße Jungs in meinem Alter. In ein paar von denen hätte ich mich auf Anhieb verlieben können, aber ich war ja nun nicht hier, um mich zu verlieben, sondern um Informationen zu sammeln. Ich war sozusagen auf einer Forschungs-Expedition.
Übrigens klopfte mir inzwischen das Herz bis zum Hals.
In der Theorie hatte diese Idee ja wenigstens am Ende ganz interessant geklungen und auf jeden Fall machbar. Jetzt hier, inmitten all der Gays, kam sie mir genauso bescheuert vor, wie sie es wahrscheinlich immer gewesen war.
Nur kurz überlegte ich mir, was diese Boys und Gays wohl mit mir machen würden, wenn sie erfuhren, dass ich kein Mann war, sondern gewissermaßen ein Spion vom anderen Ufer und Geschlecht …
Nachdem ich mich allerdings bis zur Bar durchgekämpft hatte und dort mit möglichst dunkler, heiserer Stimme ein Bier bestellt hatte und niemandem etwas an mir aufzufallen schien, beruhigte ich mich ein wenig.
Wie ich hier, mitten in der Öffentlichkeit, jetzt allerdings etwas über Gaysex lernen sollte, war mir schleierhaft.
Mitten in der Schwulenbar würden sich die Kerle bestimmt nicht gegenseitig an den Schwanz gehen und sich in den Arsch ficken …
Aha, sagt ihr jetzt bestimmt triumphierend, ich weiß also doch etwas über den Boy Gaysex. Ja klar; so das Allernotwendigste, pure Rudimente sozusagen. Und das auch nur rein in der Theorie.
Auf einmal setzte sich jemand auf den Barhocker neben mir. Er begrüßte mich freundlich und lächelte mich an.
Kinder, ich hätte dahinschmelzen können! Das war so ein süßer Boy, ein Gesicht wie ein Engel, dazu die passenden blonden Locken, und lange Wimpern, wie ich sie allenfalls mit künstlichen erreichen kann – also für diesen hübschen süßen Boy würde ich jeden anderen Mann glatt stehen lassen.
Notfalls sogar Brad Pitt …
Wir kamen ins Gespräch. Und zu meinem großen Erstaunen war es ein Gespräch wie jedes andere auch. Es war so gar nichts Schwulentypisches dabei.
Eigentlich hätte mich das nicht verwundern sollen; es geht auch bei Gays ja schließlich nicht immer ausschließlich um Sex.
Umso überraschender kam dann allerdings auf einmal seine Hand auf meinen Oberschenkel. Und anders als dies in einer normalen Kneipe sicher gewesen wäre, verweilte er dort gar nicht erst lange, sondern machte sich gleich auf den Weg in meinen Schritt.
Wo er auf die erwartete Härte traf; nur dass sie eben nicht von einem Gay Schwanz stammte, sondern von einen Dildo. Einem zugegeben täuschend echten, beinahe lebensechten Dildo; darauf hatte ich schon beim Einkauf geachtet.
„Oh„, sagte er leise, leise und sehr atemlos. „Bist du auch schon so geil? Ich dachte, es geht nur mir so!“
Mit diesen Worten nahm er seine Hand und führte sie an die komplementäre Stelle bei sich selbst. Wo ich dann auf „den wahren Jakob“ traf; einen echten harten Schwanz.
Was danach kam, ergab sich wie von selbst. Denn nicht nur Gays, auch Frauen wissen ja nun ganz genau, was sie mit einem harten Schwanz anfangen können.
Ich gab mir mit meinem Reiben, einem Handjob über seiner Hose, nicht zuletzt deshalb alle erdenkliche Mühe, weil ich es vermeiden wollte, dass er sich mit meiner Intimgegend näher befasste. Denn dann hätte er irgendwann vielleicht doch gemerkt, dass dieser Schwanz kein echter war.
Es gelang mir auch ausgesprochen erfolgreich, ihn abzulenken.
Statt weiter meinen Dildo in der Hose zu streicheln, gab er mir einen Kuss. Einen Zungenkuss, der bei mir für weiche Knie sorgte.
Irgendwann flüsterte er mir ins Ohr: „Wollen wir nach hinten gehen?“
Auch wenn ich natürlich nicht genau wusste, was nun „hinten“ war – meine theoretische Ahnung sagte mir, es könnten eigentlich entweder die Herrentoiletten oder ein Darkroom sein. Auf jeden fall konnte kein Zweifel bestehen, was mein süßer Gay Boy dort mit mir machen wollte.
Das konnte ich ja nun nicht zulassen; leider, leider, leider …
„Nicht hier„, flüsterte ich deshalb zurück. „Ich mag es lieber intim. Treffen wir uns doch in einer Viertelstunde draußen, dann gehen wir zu mir.“
Seine Augen leuchteten auf, und er nickte.
„Ich gehe vor, ich muss nämlich noch was erledigen„, erklärte ich, „und du kommst dann nach.“
Nun bezahlte mich und machte mich, auf wackeligen beinen, auf den Weg nach draußen. Wo ich so schnell um die Ecke verschwand, wie mich meine zitternden Muskeln nur tragen wollten.
So kam es, dass ich meinen süßen, engelhaften Gay Boy leider enttäuschen musste. Aber seine Enttäuschung darüber, dass der junge Schwule, mit dem er in der Kneipe so nett geflirtet hatte, nicht eine Viertelstunde später am vereinbarten Treffpunkt war, war ganz bestimmt nichts gegen meine Enttäuschung, nicht hingehen zu können, ohne die ganze Verkleidung auffliegen zu lassen.
Immerhin hatte ich ja doch ein bisschen Gaysex auch selbst erlebt und konnte so zumindest meine neugierigen Freundinnen zufriedenstellen …